Geschichten zum Erwecken

Der Künstler Detlef Kappeler und unsere alltägliche Sorglosigkeit

Detlef Kappeler (geboren 1938 in Stettin) gehört zu einer Künstlergeneration, die im Kindesalter den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. In den 1960er Jahren prägten ihn die Studentenbewegungen und die Zeit des Kalten Krieges. Diese politischen Entwicklungen nahmen Einfluss auf seine berufliche Tätigkeit und er entschied sich, Protestkünstler zu werden.

2001 wurden seine Werke unter dem Titel „Transparenzen“ im Stadtmuseum und Horst-Janssen-Museum in Oldenburg ausgestellt. Im Jahr 2016 überließ Kappeler dem Stadtmuseum Oldenburg eine große Sammlung von Skizzen, Entwürfen und Grafiken, die zwischen 1965 und 2001 entstanden sind.

Neben ihrer Entstehungszeit weisen auch die Titel der Werke auf hochaktuelle Strömungen hin, wie die 68er-Studentenbewegung, den internationalen Gegensatz zwischen Kommunismus und Kapitalismus und Entdeckungen des Orients. Seine Werke tragen Titel wie Carl von Ossietzky, Pierre Overney und Nordholz. Aber auch Totentanz und das Gilgamesch-Epos sind Themen seiner Werke.

Kappelers Hauptinteresse gilt der Frage, wie wir als Menschen die Welt gestalten. Er ist der Meinung, dass sich die Geschichte durch Unwissenheit, Krieg, Obdachlosigkeit und durch das anschließende Leiden wiederholt. Kappeler geht noch heute den Ursachen dafür nach. Konzept und Form wachsen in seinen Werken gemeinsam. Die Werke in der Sammlung des Stadtmuseums machen den Prozess seiner Arbeit vom ersten Schritt bis zum endgültigen Werk sichtbar.

Kappeler lebt mit seiner Frau in Spanien, wo er zuletzt vom 6. Juni bis 6. Juli 2019 eine Ausstellung mit dem Titel „FOULA, Detlef Kappeler na Costa da Morte“ gezeigt hat.

Ein Projekt von Roxana Zenhari im Rahmen von MUSEALOG 2019.