Exkurs: Oldenburger Sportgeschichte

Turnsport

Die 1840er gelten als die Gründerjahre des Oldenburger Sports: Mit Salomon Mendelssohn trat im Jahre 1843 erstmals in der Geschichte Oldenburgs ein vom Staat finanzierter Turnlehrer das Amt an. Am 22. April 1844 wurde der erste öffentliche Turnplatz der Stadt feierlich eröffnet. Aus diesem Anlass führten alle städtischen Schulen an diesem Tag den Turnunterricht für Jungen ab 10 Jahren ein. Dazu zählten u.a. das Herbartgymnasium, das damals noch als Höhere Bürgerschule bezeichnet wurde sowie das Gymnasium am Theaterwall.

Der älteste hier gezeigte Entwurf ist um 1844 entstanden. In jenem Jahr bat Mendelssohn in einem Brief den Stadtmagistrat um den Bau eines Turnhauses. Nach einem langwierigen Streit über den Standort und der Finanzierung des Baus zwischen Stadt und Staat, wurde die erste Turnhalle Oldenburgs erst etwa 20 Jahre später im Jahre 1863 errichtet. Daher wurde auch der zweite, 1859 von Hero Diedrich Hillerns gezeichnete Entwurf dieser Präsentation verworfen und später in einem Nachfolgeprojekt 1905 realisiert.

Projekte:
Turnhallen »

Badesport

Die Gründung des Oldenburger Schwimmvereins fand erst im Jahre 1902 statt – zu seinem zehnjährigen Jubiläum berichtete die „Nachrichten für Stadt und Land“, dass Oldenburg „ein nicht leicht zu beackernder Boden für Schwimmsport sei“ und es lange gedauert habe, „bis sich seine Anhänger hier organisierten“.
Im 18. und zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin wurde das Schwimmen und Baden in der Hunte in Oldenburg vordergründig als Freizeitaktivität, aber nicht im Sinne des Vereinssports wahrgenommen. Dies wird auch an den hier gezeigten Entwürfen deutlich, die allesamt Pläne von Freizeitbädern
zeigen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde noch strickt nach Geschlechtern getrennt gebadet. Hierdurch entstanden auch Probleme: Die um 1905 neue gebaute Flussbadeanstalt war zunächst ausschließlich männlichen Badegästen vorbehalten, da es aufgrund der angrenzenden Militärbadeanstalt für die damalige Stadtführung sittliche Bedenken gab. Nach längeren Protesten wurde ein Sichtschutz installiert, der Frauen die Benutzung des Bades am Vor- und Nachmittag ermöglichte, ehe 1913 südlich dieses Huntebads eine Frauenbadeanstalt eröffnet wurde.

Projekte:
Badeanstalt im Dammtorviertel »
Flussbadeanstalt in Eversten, 1905 »
Flussbadeanstalt in Eversten, 1970 »