Fundstück: Waffeleisen

Waffeleisen mit Bildmotiv

Text: Franziska Boegehold-Gude

Waffeln! Fast jeder mag sie und bei dem Gedanken an frisch ausgebackenen Waffelteig mit Puderzucker bestäubt schleicht sich sofort dieser unwiderstehliche Duft in die Nase... Ein Waffeleisen im Haushalt gehört für viele dazu. Das Exemplar aus der Sammlung des Stadtmuseums ist allerdings eine ungewöhnliche Variante. Die Heizplatten sind mit dem Motiv des Wappens der Stadt Oldenburg ausgestattet.

Das Waffeleisen ist ein sehr altes Küchengerät. Bereits seit ungefähr 1000 Jahren stellen Menschen Waffeln her. Wurde früher der Teig zwischen zwei mit Scharnier verbundenen Eisenplatten an einem langen Stiel über dem offenen Feuer ausgebacken, werden die modernen Waffeleisen elektrisch beheizt. So auch unser Modell aus den 1950er Jahren. Ausgestattet mit Keramikfüßen und Holzgriffen ist es in seiner äußeren Form – vom Motiv abgesehen – ein übliches Modell dieser Zeit.

Das Oldenburger Stadtwappen kennt man – klar! Aber was zeigt es eigentlich? Wappen werden heute meist nur noch mit einem flüchtigen Blick bedacht. Dabei haben sie eine lange Tradition. Entstanden ist das Wappen im 12. Jahrhundert aus einem Abzeichen auf dem Verteidigungsschild, daher die an einen Schild angelehnte Form.

Das Stadtwappen zeigt eine Mauer mit Zinnen, aus der drei Türme hervortreten. In die Mauer eingelassen ist ein Tor, an das ein goldener Schild mit zwei roten Balken gelehnt ist. Entstanden ist das Wappen aus dem Stadtsiegel aus dem späten 13. Jahrhundert; der Schild vor dem Tor kam im 15. Jahrhundert dazu. Der goldene Schild mit den zwei Streifen war das Wappen der Grafen von Oldenburg. Der Sage nach musste der Sohn des Grafen Huno, Graf Friedrich, in einer Arena einen ungleichen Kampf gegen einen Löwen bestreiten. Mit einer List überwältigte und tötete er den Löwen. Der damalige Kaiser Heinrich IV. tauchte darauf seine Hand in das Blut des Löwen und strich als Zeichen der Anerkennung damit zweimal über den goldenen Schild des Grafen.