Fundstück: Streichholzbrief

Werbeartikel der „Zuchtviehauktionen“ Oldenburg

Text: Franziska Boegehold-Gude

Das Oldenburger Land und angrenzende Regionen sind traditionell von der Landwirtschaft geprägt. Ein Bestandteil war und ist die Rinderzucht. Oldenburg als Zentrum der Region bietet sich dabei als Austragungsort großer Veranstaltungen an. So hielt hier seit Ende des 19. Jahrhunderts die Oldenburger Herdbuch-Gesellschaft Auktionen für Rinderzuchtvieh ab (als Herdbuch oder Zuchtbuch wird eine Zusammenstellung von Abstammungsnachweisen von Zuchttieren bezeichnet).

Die Auktionen fanden zunächst an verschiedenen Orten statt. In den 1930er Jahren erwarb die Gesellschaft eine Hallenanlage an der Wunderburgstraße. Als 1953/54 mit den Weser-Ems-Hallen ein Hallenkomplex für große Veranstaltungen gebaut wurde, zogen die Auktionen dorthin um. Neben der Halle für die Auktionen gab es einen Vorführring für das Vieh sowie einen Gleisanschluss extra für den Viehtransport.

Kleine Geschenke, Give-aways, gehörten früher wie heute zu den Werbemaßnahmen von Firmen. Ein Reklameartikel der Oldenburger Herdbuch-Gesellschaft hat sich in der Sammlung des Stadtmuseums erhalten. Das Streichholzbriefchen bewirbt die Zuchtviehauktionen in Oldenburg („Jährlich 15 Großauktionen mit 8000 Rindern“) und insbesondere das „Deutsche Schwarzbunte“, eine Hausrind-Rasse, die sich besonders gut für die Mast, also zur Fleischproduktion eignet.