25 Jahre Keramik im Pulverturm

Die Preisträgerinnen und Preisträger stellen sich vor...

Der Förderpreis „Keramik im Pulverturm“ der Stadt Oldenburg wird seit 25 Jahren vergeben und gehört heute zu den wichtigsten Preisen für Künstlerische Keramik in Deutschland. Die Ausstellung Keramik im Pulverturm zeigt alle bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger, die sich und ihre Arbeit für die Jubiläumsausstellung in kurzen Videos vorstellen.

Claudette Griffith

Die Preisträgerin Claudette Griffiths präsentiert ihren Beitrag zum Jubiläum der Keramikausstellung des SMO im Pulverturm. Die Absolventin der Jamaica School of Art in Kingston, Meister-Schülerin der Hochschule der Künste in Berlin bei Prof. Lothar Fischer und Stipendiatin verschiedener öffentlicher Künstlerförderungen sagt über sich selbst: „Ich gestalte meine Arbeiten – Bilder, Papierarbeiten und Holzobjekte – nach dem Collage-Prinzip durch Aufeinanderschichten und Aneinanderfügen verschiedener Materialien wie Holz, Pappe und Fundstücke. Mit den Farben, die ich verwende, versuche ich die Lebhaftigkeit und Fröhlichkeit, das Pulsierende meiner Heimat Jamaica und ihrer Menschen widerzuspiegeln!"

Anna Dorothea Klug

Anna Dorothea Klug arbeitet und lebt seit 2019 mit ihrer Familie im Allgäu. Zwischen 2014-2019 leitete sie ein gemeinsames Atelier mit Nikolaus Faßlrinner in Halle (Saale), 2014 absolvierte sie ihr Diplom im Fachbereich Keramik an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle bei Prof. Martin Neubert, Prof. Andrea Zaumseil und Prof. Dr. Nike Bätzner. 2010 erhielt sie ein DAAD-Stipendium für ein Austauschsemester an der Ohio University School of Art, Ohio, USA im Fachbereich Keramik bei Prof. Brad Schwieger und Prof. Tom Bartel. Von 2004 bis 2008 studierte sie an der Freien Kunstakademie Nürtingen e.V. in den Fachbereichen "Atelier für narratives Gestalten" und Gefäßkeramik und ab 2008 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachbereich Plastik/ Keramik bei Prof. Martin Neubert.

Isabell Kamp

Isabell Kamp, geboren 1980 in Bonn, lebte und arbeitete von 2009 bis 2018 in Hamburg, bevor sie ihren Lebensmittelpunkt zurück ins Rheinland verlagerte. In ihrer Hamburger Zeit war sie Teil im Künstlerhaus 2025 Aktionsteam. Isabell Kamp studierte von 2003 bis 2008 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Ihre Arbeiten wurden mehrfach für Preise nominiert, Stipendien führten sie u.a. nach Schottland und China.

Kirsten Brünjes

Kirsten Brünjes wurde 1964 in Bremerhaven geboren, studierte von 1992 bis 1997 Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen bei den Professoren Waldemar Otto, Fritz Vehring und Yuji Takeoka. Im Anschluss war sie Meisterschülerin von Professor Fritz Vehring und bereits kurz nach ihrem Diplom erhielt sie die Möglichkeit, ihre erste Einzelausstellung im Pulverturm zu konzipieren. Seitdem hat sie ihre individuelle Formensprache konsequent weiterentwickelt und beteiligt sich seit 1998 an nationalen und internationalen Ausstellungen. Die Bremer Bildhauerin schafft präzise modellierte Kreaturen wie Hasen, Affen, Katzen, Hunde, Maulwurf und Mäuse aus Steinzeug und Porzellan, in deren Gestaltung vereinzelt auch menschliche Züge anzutreffen sind. Die Oberflächenstruktur von Kirsten Brünjes Figuren weist ein großes und sehr naturalistisch anmutendes Gestaltungsspektrum auf, das die individuellen Befindlichkeiten der keramischen Wesen zum Ausdruck bringt.

Mariel Andrea Tarela

Tarela, geboren 1968 in La Plata, Argentinien, arbeitet als Keramikkünstlerin und Forscherin sowie als Professorin für Geschichte der keramischen Kunst, zeitgenössische keramische Kunst und keramisches Modellieren an der Fernando Arranz School of Higher Arts Education in Buenos Aires. Als außerordentliche Professorin ist sie zudem an der Fakultät für Kunst an der Nationalen Universität von La Plata tätig Ihre akademische Tätigkeit als Professorin, als Forschungsstipendiatin und Doktorandin ließ sich für sie nicht von ihrer künstlerischen Praxis trennen. Sowohl die Lektüre von Fachbibliografie als auch die kritischen Dialoge mit jüngeren Generationen von Studierenden und Kolleg:innen bringen sie nach Eigenaussage dazu immer wieder dazu, dass sie sich selbst mit ihren Gewissheiten konfrontiert, um ihre Arbeit als Künstlerin zu verbessern. Mariel Andrea Tarela lebt als freie Künstlerin in Beccar, Argentinien.

Claudia Biehne

Die Preisträgerin Claudia Biehne ist mit ihrem Keramik-Atelier im Kunstareal der ehemaligen Baumwollspinnerei in Leipzig ansässig. Nach einer klassischen Keramiklehre studierte sie ab 1996 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Auslandsstudienaufenthalte führten sie an die Akademie der Bildenden Künste Prag sowie an die University of Art and Design Helsinki. Das Studium in Halle beendete sie 2001 mit Auszeichnung und schloss dort unmittelbar danach ein zweijähriges Aufbaustudium an. Biehnes Porzellanarbeiten zeichnen sich durch einen Bezug zur Natur aus, ohne diese direkt nachzubilden, so wie auch ihr Beitrag zur Ausstellung im Pulverturm.

Christiane Haase

Christiane Haase, die Architektur und Stadtplanung an der Bauhaus-Universität in Weimar studierte, arbeitet als Dozentin an der Bauhaus-Universität Weimar sowie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald und bietet zudem verschiedene Vorlesungen, Kunstkurse und Künstler:innengespräche in Galerien und Schulen in Europa und Asien an. In den Keramik-Skulpturen von Haase entdeckt man eine skurrile Welt amorpher Organismen, die an unbekannte Wesender Meere und Lüfte erinnern, auch an innere Organe des Verdauungssystems oder des Kreislaufs. Die perfekte Oberflächenstruktur der Glasur und die nuancierte, feinfühlige Farbpalette, die bis in den tieferen Ebenen der durchfurchten Objekte eindringt, zeugen von malerischer Qualität und verleihen den Objekten eine außerordentliche Anziehungskraft, die sich manchmal auch in Repulsion verwandeln kann. Darin äußert sich die Ambivalenz eines jeglichen Lebewesens, das nicht nur schön und attraktiv, sondern auch verletzlich, hässlich und unangenehm sein kann.

Jantje Almstedt

Jantje Almstedt, 1988 in Dagobertshausen geboren, studierte Kommunikationsdesign sowie Kunst und Keramik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, unter anderem eine Residency im International Ceramic Research Center Skælskør, Dänemark (2019), den Keramikpreis Frechen (2018) und den Anerkennungspreis des Kunstpreises der Stiftung der Saalesparkasse für die besondere künstlerische Qualität ihrer Diplomarbeit (2018). Seit 2011 war Almstedt an nationalen und internationalen Ausstellungen beteiligt, etwa in Berlin, Köln, Frankfurt, Luzern (Schweiz), Havanna (Kuba), Chemnitz, Leipzig, Hamburg und Skælskør (Dänemark). Jantje Almstedt lebt als freie Künstlerin in Leipzig.

Marianne Wesolowska-Eggimann

Marianne Wesolowska-Eggimann wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Sumiswald (Schweiz) auf. Sie absolvierte die Keramiklehre und widmete sich vollends der Kunst. Ihr Markenzeichen ist die Liebe zum Detail. Es brauche viel Geduld und Präzision, bis die Objekte fertig sind. Es sind lauter fantasievolle, skurrile Porzellan Figuren aus menschlichen und tierischen Gestalten. Jede Gestalt hat ihren eigenen und besonderen Ausdruck. Die Künstlerin lebt mit ihrer Familie in Maniów, im Südwesten Polens.

Hannes Uhlenhaut

Hannes Uhlenhaut, geboren in Lauchhammer, lebt und arbeitet in Leipzig und Dresden. Er studierte Keramik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, an der Accademia di belle arti Rom und Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden. In seinen Arbeiten ist der Werkstoff Porzellan, das mit Abstand wichtigste Material, dem er sich auf der Suche nach unkonventionelle Herangehensweisen verpflichtet sieht. Diese Interesse hat ihn schlussendlich nach China geführt, an den Ursprungsort eben jenes Materials, um dort weitere Einblicke in neue und alte Techniken zu erhalten.

Judith Runge

Judith Runge ist 1969 in Halle an der Saale geboren und absolvierte zwischen 1985 und 1989 ihre Lehre als Porzellanmalerin an der Staatlichen Porzellan Manufaktur Meißen. Von 1991 bis 1997 studierte sie an der Burg Giebichenstein in Halle an der Saale im Fachbereich Plastik/Keramik, ehe sie 1996 für das Studium nach Island an die Kunsthochschule Reykjavik ging. 1997 erhielt sie ihr Diplom , ehe sie von 1997 bis 1999 ihr Aufbaustudium an der HfKD mittels eines Graduiertenstipendiums abschloss. Seit 2000 leitet sie ihr eigenes Atelier in Halle an der Saale. Im Jahr 2007 war sie Mitbegründerin des Forums für zeitgenössische Keramik Halle.

Mendy Arp

Mendy Arp, 1977 in Stade geboren, absolvierte zwischen 1997 ­und 2000 ihre Ausbildung zur Keramikerin an der Töpferei Niehenke in Hasbergen. Von 2000 bis 2007 studierte sie Freie Kunst und Freie Plastik/Keramik an der Hochschule für Künste Bremen. In den Jahren 2004 und 2005 ging sie für ihr Studium an die Ecole supérieure des arts décoratifs Strasbourg und war 2006 und 2007 Meisterschülerstudium bei Prof. Fritz Vehring an der Hochschule für Künste Bremen.

Hermann Grüneberg

Hermann Grüneberg, 1983 in Weimar geboren, ist viel herumgekommen. Mit 19 Jahren, nach seinem Zivildienst, ging er auf Wanderschaft. Die Erfahrung von Arbeit, sagt er, habe den Wunsch in ihm nach etwas Anderem geweckt. Er begann eine Holzbildhauerlehre. Es folgte das Studium im Bereich Plastik/Keramik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Hermann Grüneberg war dann Meisterschüler, und danach zog es ihn wieder in die Welt. Diesmal nach Südamerika, dessen Kunst ihn wiederum stark beeinflusste.

Thomas Hirschler

Thomas Hirschler studierte Freie Kunst und Keramik bei Professorin Kerstin Abraham und Professor Johannes Gebhardt an der Muthesius Kunsthochschule Kiel und betreibt seit 2002 gemeinsam mit Kaja Witt in Berlin eine Porzellanwerkstatt. Im Pulverturm zeigte der Künstler 1998 in seiner Installation „Recollecting“ in tiefgründiger Weise den Prozess des Erinnerns auf.

Regine Bruhn

Regine Bruhn, 1983 in Kiel geboren, absolvierte von 2002 bis 2009 ein Studium der Freien Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel bei Professorin Dr. Kerstin Abraham. Seit 2006 beteiligt sich die Künstlerin an nationalen und internationalen Ausstellungen u.a. war sie mit ihren Werken in Lübeck, Brest (Frankreich), Bonn, Kiel, Neumünster und Frechen vertreten.

Jinhwi Lee

Jinhwi Lee, 1983 in Dangjin (Korea) geboren, studierte von 2002 bis 2009 Ceramic Art an der Sangmyung University in Cheonan und Seoul. Seit 2016 absolviert er ein Studium der Freien Kunst und Keramik bei Prof. Dr. Kerstin Abraham an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. 2015 erhielt Jinhwi Lee ein Artist-in-Residence-Stipendium für das European Ceramic Work Center EKWC in Oisterwijk (Niederlande).

Ulrike Möhle

 

Ulrike Möhle wurde 1961 in Ludwigsburg, Baden-Württemberg, geboren und studierte Plastik / Keramik an der Universität Mainz. Bereits 1989 gewann sie den Förderpreis „Zeitgenössische Keramik Offenburg“, den 3. Preis „Kunst und Künstler aus Reinland-Pfalz“ (1990), sowie den „Hauptpreis für Zeitgenössische Keramik“ in Offenburg (1991). Es folgte ein Studium der Bildhauerei und Plastik an der Hochschule der Künste Bremen und der Abschluss als Meisterschülerin bei Prof. Fritz Vehring. 1996 nahm sie ein Arbeitsstipendium in Kobe in Japan wahr und 2003 folgen Lehraufträge an der Hochschule in Vechta und der Universität in Bremen. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin auf einem ehemaligen Bauernhof in der Nähe von Bremen in Syke-Okel.