Audiowalk von Katharina Pelosi
Sie ist überall: Dort unter dem Pflasterstein, in der Einfahrt zur Tiefgarage und hier auf dem Sockel – MesyneMo, die erinnernde Intelligenz. Begleitet von ihr spazieren die Zuschauerinnen und Zuschauer durch die Stadt und folgen den Spuren eines Wandbildes, das den berühmten Töchtern der Stadt Oldenburg gewidmet ist, allerdings zu vielen Kontroversen führte.
Ausgestattet mit Kopfhörern und Stadtplänen suchen sie gemeinsam verschiedene Erinnerungsorte wie die Büste von Helene Lange, die Oldenburger Gedenkwand oder die Friedenssäule auf. Verflechtungen zwischen Personen, Orten und historischen Ereignissen folgend, gehen sie der Frage nach: Wie werden wir uns erinnert haben? Wie werden wir in der Zukunft auf Personen und Debatten schauen, die Oldenburg im Jahr 2025 bewegen, aber auch auf die Formen, in denen wir uns erinnern? Namensgebungen, Denkmäler, Wandbilder - was wird bleiben und warum? Wer erzählt in Zukunft wessen Geschichte? Wer hört zu? Und wo versammeln wir uns, um zu erinnern?
Info: Der Audiowalk dauert ca. 75 Minuten und geht durch die Oldenburger Innenstadt. Der Weg ist nicht barrierefrei. Die benötigte technische Ausstattung wird nach Erwerb einer Eintrittskarte vom Theater zur Verfügung gestellt. Bitte wetterfeste Kleidung tragen.
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Weitere Termine werden in den nächsten Spielzeit folgen.
Audiowalk und Foto-Seminar fließen in neue Dauerausstellung ein
Die Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater entstand durch zwei Rahmenbedingungen und den kreativen Impuls der Sparte 7 des Staatstheaters. Zum einen existiert in Oldenburg, wie an anderen Orten auch, eine wiederkehrende öffentliche Auseinandersetzung mit zu Erinnerungen im öffentlichen Raum. Sei es, dass diese in Form von Namensgebungen (Straßen, Gebäude, Denk- und Mahnmale) neu geschaffen oder auch bestehende Manifestationen von Erinnerungen kritisch hinterfragt werden. In jüngerer Vergangenheit sind hier das ehemalige Edith-Ruß-Haus für Medienkunst und die ehemalige August-Hinrichs-Bühne zu nennen, sowie die Diskussionen um die Ehrenbürgerschaft des Heimatmalers Bernhard Winter oder auch das Wandbild mit Frauenporträts in Oldenburg-Wechloy.
Die zweite Rahmenbedingung der Kooperation liegt in unserer neuen Dauerausstellung, welche ab Neueröffnung im März 2026 zu sehen sein wird. In dieser werden wir, geleitet von den Fragestellungen „Was ist Stadt“ und „Wer macht Stadt“, auch die Erinnerungen im öffentlichen Raum näher betrachten und u.a. die Einschätzungen unserer Besuchenden sichtbar machen: Woran soll in Oldenburg erinnert werden? Gibt es weiße Flecken? Was ist uns als Gesellschaft besonders wichtig? Im Kontext dieses Ausstellungsbereiches wird auch der Audiowalk „Zukunftsmusik“ dauerhaft abrufbar sein und mit seiner Qualität den inhaltlichen Horizont dieses Thema um eine künstlerische Zukunftsvision erweitern.
Dieser Ausstellungsbereich wird zudem durch Fotografien von Studierenden der Universität Oldenburg gestaltet. Über 50 Erinnerungsorte der Stadt werden im Rahmen eines Seminars im laufenden Sommersemester 2025 fotografisch festgehalten und zeigen Monumente, Denkmäler, Kunstwerke, Straßennamen und Gebäude, die Erinnerungen im öffentlichen Raum der Stadt Oldenburg manifestieren.
Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann