Startschuss für „Museum findet Stadt"

Mit der Einrichtung des Bauzauns vor dem Stadtmuseum Oldenburg fiel am Mittwoch, 12. Mai, der Startschuss für die Kampagne „Museum findet Stadt“. „Aufgrund des Abrisses und Neubaus wird das Stadtmuseum für die nächsten Jahre geschlossen bleiben und wir gehen mit unseren Projekten, Veranstaltungen und Ausstellungen stattdessen in den öffentlichen Raum, ganz nach dem Motto: Jetzt in der Stadt, statt im Museum“, stellt Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann die Kampagne vor.

In diesem Kontext wird eine Stadtausstellung im öffentlichen Raum die Aktivitäten des Stadtmuseums über die Dauer der gesamten Schließzeit bis zur Neueröffnung begleiten. Die Ausstellung wird auf kleinere und größere historische Begebenheiten und die Geschichten, die hinter Gebäuden, Plätzen oder Personen stecken, aufmerksam machen. „Es werden Themen und Inhalte aufgegriffen, welche  langlebige, Generationen überdauernde Kristallisationspunkte kollektiver Erinnerung und Identität  Oldenburgs darstellen“, erläutert Steffen Wiegmann. „In dieser Hinsicht werden sowohl die Lambertikirche oder der Pulverturm betrachtet, als auch historische und gegenwärtige Zusammenhänge, die sich zum Beispiel mit dem Spielplatz am Eversten Holz, dem AVZ-Turm an der Universität oder auch einem Gemüseladen an der Ecke verbinden lassen.“

Jeweils  für rund drei Monate werden ab Mai 2021 immer wiederkehrend bis zur Neueröffnung des Stadtmuseums Aufsteller, Plakate oder auch kleinformatigere Varianten wie zum Beispiel Fahrradanhänger im öffentlichen Raum sichtbar werden. Mit diesen wird auf jeweils einen Aspekt der Oldenburger Stadtgeschichte aufmerksam gemacht, welcher dann auf der Website www.museum-findet-stadt.de inhaltlich weiterführend dargestellt wird. „Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, die wachsende Ausstellung mit ihren persönlichen Themen und Orten zu bereichern und zu erweitern“, ruft Museumsleiter Wiegmann zum Mitmachen auf. Zwölf Orte und Themen werden den Auftakt der Stadtausstellung bilden.

Unter den Orten befindet sich im Quartier Neu-Donnerschwee auch der Gedenkstein Kaiser Wilhelm I. Dieser eher unscheinbare Stein hat als „Stein des Anstoßes“ eine Debatte über die Erinnerungskultur vor Ort ausgelöst. Mit seiner Entdeckung und Wiederaufstellung überlagern sich im öffentlichen Raum erinnerungskulturelle Prinzipien, welche diskutiert werden können und sollten. Zur Unterstützung und Förderung der Diskussion und  Beteiligung wird eine Ausstellung des Stadtmuseums im Juni vor Ort zur Geschichte des Gedenksteins und der Kaserne Donnerschwee zu sehen sein.  

Weitere Orte und Themen der Stadtausstellung sind: Der Friedensplatz, die Lambertikirche, die Glashütte, das Wallkino, die 91er Straße, der Pulverturm, der Hafen, das Stadion Donnerschwee, der Spielplatz Eversten Holz, die Universität und der Gemüsehändler Sultan in der Ritterstraße.

Neue Außenkommunikation und temporäre Webseite
Gleichzeitig mit dem Start von „Museum findet Stadt“ wird das neue Corporate Design und die Außenkommunikation des Stadtmuseums vorgestellt, bestehend aus einem neuen Logo, einer Hausschrift und der Hausfarbe Orange. Gegenwartsorientierung und demokratische Anmutung sollen hiermit vermittelt werden und die Absicht unterstrichen werden, ein Museum für alle Oldenburgerinnen und Oldenburger zu sein. Für die Dauer der Schließzeit wird bewusst ein robust wirkender Mono-Schrifttyp in Anzeigen und Veröffentlichungen verwendet, welcher sich mit der Neueröffnung in eine sachlich-elegante Form wandelt. Die Farbe Orange wird ebenfalls stärker während der Schließzeit genutzt und soll später wieder mehr in den Hintergrund treten.

Die Webseite www.museum-findet-stadt.de wird, zusätzlich zu den Inhalten der Stadtausstellung, auch als zentrale Anlaufstelle für das Stadtmuseum während der Schließzeit bis zur Neueröffnung dienen. Informationen über aktuellen Projekte, Veranstaltungen, Ausstellungen, den Bauverlauf, die Projekträume in Leerständen, Mitmachmöglichkeiten und mehr sind unter dieser Adresse zu finden.

Zeitplan des Museumsneubaus
Die Stadt rechnet Mitte Juni mit der Erteilung des Förderbescheids durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Erst danach können die Planungsbüros mit der Ausführungsplanung beginnen, also alle Details des Neubaus planen, um Leistungsverzeichnisse für eine europaweite Ausschreibung zu erstellen. Für den Oktober ist die Baustelleneinrichtung geplant, damit im November mit dem Abbruch der Neuen Galerie begonnen werden kann. Im April 2022 soll mit den Bauvorbereitungen für den Neubau begonnen werden und im Sommer 2022 sollen die Restaurierungsarbeiten an den drei Villen starten. „Wir rechnen damit, dass der Neubau und die Villen Ende 2023 fertiggestellt werden. Darauf folgen dann noch circa 5 Monate für die Einrichtung der Ausstellung, so dass wir voraussichtlich im Mai 2024 das neue Stadtmuseum eröffnen können“, sagt Museumsleiter Steffen Wiegmann.

Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann vor dem Bauzaun. Foto: Stadtmuseum

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