Ein Selfie auf der Francksen-Bank

Normalerweise heißt es bei Museumsmobiliar „Bitte nicht setzen!“. Im Stadtmuseum lädt ab heute eine ganz besondere Bank nicht nur explizit zum Platznehmen, sondern auch zum Selfies-Machen ein. Mit Fördermitteln des Freundeskreises hat das Museum eine historische Bank des Museumsgründers Theodor Francksen originalgetreu nachbauen lassen. Am heutigen Mittwoch, 30. September, überreichten Inge von Danckelman und Michael Kroos im Namen der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Oldenburg e.V. die nachgebaute Bank an Stadtmuseumsleiter Dr. Steffen Wiegmann und Ausstellungsvermittlerin Melanie Robinet. „Wir bedanken uns herzlich bei unserem Förderverein für dieses ganz besondere Geschenk“, freut sich der Museumsleiter.

Etwa ein Jahr lang war ein Team aus Schreinern und Polsterern mit dem aufwändigen Nachbau der Francksen-Bank beschäftigt. Die Originalbank hatte der Museumsgründer laut Kaufbeleg 1909 bei der Firma „Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst“ in Dresden gekauft, sie gilt jedoch heute als verschollen. Als Vorlage für die Rekonstruktion dienten historische Fotos, auf deren Grundlage ein 3D-Modell am Computer erstellt und dann in Miniatur ausgedruckt wurde. Mit dem Nachbau der Bank wurden der Diplom-Designer Ole Marten, der Tischler Sebastian Hilbig, der Tischlermeister Marcel Papenberg und der Polsterer Henry Wesemüller betraut.

Die Bank wird im Galerietrakt, der die Francksen- mit der Jürgensschen Villa verbindet, mit Blick auf die Kunst aufgestellt. Hier war schon vor über 100 Jahren ihr Platz, wie zahlreiche historische Fotografien belegen. „Wir wollen unseren Besucherinnen und Besuchern einen Ort geben, an dem sie innehalten und sich setzen können. In unseren historischen Villen gab es bisher keine Sitzmöbel, auf denen man Platz nehmen darf. Es war uns ein großes Anliegen, dies zu ändern“, sagt Stadtmuseumsleiter Dr. Steffen Wiegmann. „Die Bank soll nicht nur zum Sitzen, sondern auch zum Selfies-Machen einladen“, ergänzt Ausstellungsvermittlerin Melanie Robinet. „Schon zu Francksens Zeiten war die Bank ein beliebtes Fotomotiv. Es gibt zahlreiche Bilder von Francksen, seinem Hund, der ersten ehrenamtlichen Leiterin des Museums Helene Knoche und Gästen, die auf der Bank Platz nahmen. Wir freuen uns, wenn sich noch viele weitere Menschen auf dieser Bank mit einem Bild verewigen!“