Veranstaltungsreihe

OL verändern | OL erinnern

Für das Stadtmuseum stehen in den kommenden Jahren weitreichende Veränderungen an. Das Museum richtet in der neubaubedingten Schließzeit seine Arbeit neu aus und nutzt das gesamte Stadtgebiet für seine Veranstaltungen und Ausstellungen. 

„Deshalb greifen wir in der Veranstaltungsreihe das Thema 'verändern' auf und betrachten es mit unseren Gästen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Wichtig ist uns dabei der direkte Bezug zur Oldenburger Stadtgesellschaft und natürlich zu uns als Stadtmuseum“, erklärt Dr. Steffen Wiegmann, Leiter des Stadtmuseums Oldenburg. Er ergänzt: „Bei Veränderungsprozessen sollte die Geschichte im Blick behalten werden, daher legen wir einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bei der Veranstaltungsreihe auf die Erinnerungskultur in Oldenburg.“ Die Veranstaltungsreihe findet in einem regelmäßigen Turnus statt. Gäste sind Oldenburger Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kunst, Wirtschaft und Verwaltung.

 

Rückblick auf die Veranstaltungsreihe:

Donnerstag, 30. November: 40 Jahre Metro - von Sub- und Clubkultur seit 1983

Zu Gast: Thore Debor, Sprecher der LiveKomm AG Kulturraumschutz und Philipp Bowitz, Geschäftsführer der Metro Gastronomie GmbH

Seit 1983 besuchen Oldenburgerinnen und Oldenburger den Keller in der Achterstraße 18 für Partys und Raves. Bereits drei Generationen haben dort die Nacht zum Tag gemacht und zu ganz unterschiedlicher Musik getanzt. Unzählige Geschichten sind dort entstanden oder haben stattgefunden. Die Metro ist aus der Oldenburger Clubszene nicht wegzudenken, stand jedoch dieses Jahr vor großen Herausforderungen. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, internationale Konflikte und Inflation führten den Club kurz vor die Insolvenz. Fürs Erste konnte diese abgewendet werden, jedoch stellt sich die Frage, wie dieser Ort der Subkultur langfristig erhalten werden kann. Und wieso braucht eine Stadt wie Oldenburg, einen Ort wie die Metro? Die im August gestartete Kampagne #clubsAREculture setzt sich bundesweit gegen das Clubsterben und für die Anerkennung von Clubs als Kulturorte ein. Dr. Steffen Wiegmann, Leiter des Stadtmuseums Oldenburg sprach mit seinen Gästen  Philipp Bowitz und Thore Debor über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Metro.

Die Veranstaltung fand im Café der Metro, Achternstraße 18 statt.

 

Mittwoch, 6. September: Quartiersentwicklung am Stadthafen

Zu Gast: Lisa Onnen, Architektin und Geschäftsführerin der KUBUS Immobilienvermittlungs und -Treuhand GmbH

Im Alten Stadthafen wird seit etwa zehn Jahren ein urbanes Wohnquartier entwickelt. Auf der Nordseite ist die Bebauung bereits abgeschlossen, auf der Südseite werden aktuell die letzten Gebäude fertig gestellt. Der Stadthafen hat dadurch ein völlig neues Gesicht und vor allem auch eine neue Funktion bekommen. Welche Kriterien liegen einer Quartiersentwicklung zugrunde? Welche Chancen und Herausforderungen bietet ein ehemals industriell genutztes Gelände für eine Umnutzung als urbanes Viertel? Welche Fragen des sozialen Zusammenlebens und der Nachhaltigkeit stellen sich? Franziska Boegehold-Gude, Kuratorin der temporären Ausstellung "Ankerplatz" am Stadthafen sprach mit Lisa Onnen über diese Fragen.

Die Veranstaltung fand in der Ols Brauwerkstatt, Rosenstraße 52 statt.

Montag, 3. Juli: Seit 45 Jahren Menschen, Musik und Kunst - Über Anfänge, Erfolg und Zukunft des Oldenburger Kultursommers

Zu Gast: Bettina Stiller, Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit Kulturetage, und der langjährige, ehemalige Kulturdezernenten Dr. Ekkehart Seeber

In den 1970er Jahren entstanden aus der kulturpolitischen Forderung „Kultur für alle“ heraus auch in Oldenburg neue Formen von Kulturveranstaltungen, von denen sich bis heute, rund 50 Jahre später, einige zu einem festen Programmpunkt im Oldenburger Kulturkalender eingeschrieben haben. Doch was war eigentlich das Neue daran und wer waren die Köpfe hinter den Ideen, die mit den Konzepten „Kunst ohne Kommerz“ und „Kreativität statt Konsum“ eine neue Ära im Oldenburger Kulturprogramm einleiteten? Unter welchen Vorzeichen ging der Oldenburger Kultursommer 1977 in einen ersten Testlauf und wie entwickelte er sich weiter? Welche Herausforderungen stehen für dieses erfolgreiche Festival und andere Kulturveranstaltungen heute und in Zukunft an?

Dr. Steffen Wiegmann, Leiter des Stadtmuseums Oldenburg sprach mit Bettina Stiller und Dr. Ekkehart Seeber über Ursprung, Weiterentwicklung und Zukunft des Oldenburger Kultursommers.

Die Veranstaltung fand im Projektraum 4 des Stadtmuseums in der Achternstraße 22 statt.

Donnerstag, 25. Mai: Wohnen im Dorf in der Stadt – die soziale Stadtgemeinschaft auf dem ehemaligen Bahlsen-Gelände in Osternburg

Zu Gast: Bettina Unruh, Geschäftsführerin der Baumhaus gGmbH.

Anlässlich des Stadtteilprojekts des Stadtmuseums zum Thema Wohnen in Osternburg sprach Bettina Unruh mit Sandrine Teuber vom Stadtmuseum über das gemeinschaftliche und inklusive Wohnprojekt, das seit 2007 auf dem ehemaligen Gelände der Kuchenfabrik von Bahlsen (ehemals Brokat) in der Stedinger Straße angesiedelt ist.

2005 verlegte die Firma Bahlsen ihre Kuchenproduktion nach Varel und die Produktionsstätten in Osternburg wurden abgerissen. Das frei gewordene Gelände wurde verschiedenen sozialen Einrichtungen zur Entwicklung eines Wohnkonzepts zur Verfügung gestellt. Seit 2007 haben die Hermine-Kölschtzky-Stiftung, die Vereine Lebenskreise e.V. und Wohnmix – Gemeinsam Leben an der Weitzstraße e.V., die Baumhaus gGmbH, die Freie Waldorfschule und die Christengemeinschaft mit ihren vielfältigen Aktivitäten auf dem ehemaligen Bahlsen-Gelände dazu beigetragen, dass sich eine soziale Stadtgemeinschaft gebildet hat, die vielen Menschen Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht. Das in Oldenburg einzigartige Konzept lies dort ein Dorf in der Stadt entstehen, in dem das Zusammenleben von verschiedenen Generationen und behinderten und nicht behinderten Menschen fördert. Es setzt so wichtige Impulse für das Zusammenleben in der Stadt.

Bei der Gesprächsveranstaltung berichtete Bettina Unruh von der Arbeit der gemeinnützigen Organisationen "Baumhaus Wohnen" und "Baumhaus Arbeit" und gab Einblicke in das Zusammenleben in den Wohnprojekten auf dem Gelände. Aber auch die Herausforderungen, die bei der Umsetzung von gemeinschaftlichen und inklusiven Wohnprojekten bestehen, wurden diskutiert und eingeordnet.

Die Veranstaltung fand im im Projektraum 4 des Stadtmuseums in der Achternstraße 22 statt.

 

Montag, 27. März: Höfische Repräsentation, junge Kunst, Alte Meister und Avantgarde - 100 Jahre Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

Zu Gast: Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte

Zum hundertjährigen Jubiläum der Gründung des Oldenburger Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte soll der Blick auf die bewegte Vergangenheit des Kunsthauses geworfen, die Gegenwart beleuchtet und auch in die Zukunft geschaut werden. Die beeindruckende Kulisse des Museums steht symbolisch für hunderte Jahre Oldenburger Herrschaftsgeschichte und Identität. Sie löst bei Gästen und Bewohner:innen des Stadt Assoziationen großherzoglichen Glanzes und Repräsentation aus. Dabei gründete sich das Landesmuseum 1923 als Gegenentwurf zu eben diesem feudalen Verständnis von Kunst und Kultur. Die Gründung wurde überdies von Umständen begleitet, welche zum ersten nationalen Kulturgutschutzgesetz in Deutschland führten.

Die Veranstaltung fand im Veranstaltungsraum im Erdgeschoss der Musikschule, Baumgartenstraße 12 statt.

Mittwoch, 1. Februar: Urbanes Stadtgrün als Klimaoase – Zur Bedeutung der denkmalgeschützten Grünanlagen in Oldenburg für eine klimaresiliente Stadt

Zu Gast: Trixi Stalling, Leiterin des Schlossgartens, und Saskia Benthack, Leiterin des Projekts Klimaoasen

Zur ersten Ausgabe unserer Reihe „Oldenburg verändern | Oldenburg erinnern“ im Jahr 2023 machten wir Denkmale der besonderen Art zum Thema. Der Stadtwald Eversten Holz und der Schlossgarten sind als Einzeldenkmale in das Denkmalverzeichnis Niedersachsen eingetragen und sind historische Beispiele für öffentliche Grünplanung in der Stadtentwicklung. Damals sollte der Schlossgarten, als zonierter Landschaftsgarten gestaltet, der ästhetischen Erziehung der Bürger:innen im Sinne der französischen Aufklärung dienen. Das Eversten Holz, ehemaliger barocker Lustgarten und eine der frühesten öffentlich zugänglichen Parkanlagen in Niedersachen, sollte ein Erholungsort für die Bevölkerung sein. Heute stellen die denkmalgeschützten Liegenschaften die grüne Lunge des erweiterten Stadtzentrums dar. Ihre immense Bedeutung als Lebensraum für Flora und Fauna wird gerade in Zeiten des Klimawandels sichtbar: Die Temperaturen steigen, das Wasser wird knapp, das Artensterben nimmt zu. Der Schlossgarten und das Eversten Holz brauchen Schutz und müssen widerstandsfähiger gegen den fortschreitenden Klimawandel gemacht werden.

Doch was können diese Grünanlagen heute im Kampf gegen den Klimawandel leisten?

Im Gespräch mit Ria Glaue, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtmuseums, ging es um die Besonderheiten der historischen Orte. Welche Ressourcen stecken in ihnen und was ist ihr Potenzial für eine klimaorientierte Stadtplanung? Kann Oldenburg mit dem Projekt Klimaoasen in der klimaresilienten Stadtplanung einen großen Schritt weiterkommen und wichtige Impulse innerhalb der Gesellschaft setzen?

Die Veranstaltung fand im LZO-Forum der Volkshochschule statt.

 

Donnerstag, 3. November: Erinnerung schreibt Geschichte - 40 Jahre Erinnerungsgang in Oldenburg

Zu Gast: Fredo Behrens, Sprecher des Arbeitskreises Erinnerungsgang, und Roman Fangmann, Koordinator der in diesem Jahr beteiligten Helene-Lange-Schule

Vor vierzig Jahren, am 10. November 1982, versammelten sich rund 30 Menschen zum ersten Mal, um mit einem besonderen Gang durch die Stadt an das „Judenpogrom“ 1938 in Oldenburg zu erinnern und gegen Ausländerfeindlichkeit zu demonstrieren. Seitdem findet der „Erinnerungsgang“ jedes Jahr unter Beteiligung vieler Oldenburgerinnen und Oldenburger statt. Die Route ist bis heute unverändert: Sie folgt dem Weg, auf dem am 10. November 1938 um die 40 Bürger jüdischer Religion und solche, die dazu gerechnet wurden, von oldenburgischen Angehörigen der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS) zum Gerichtsgefängnis getrieben wurden. Von dort wurden die meisten von ihnen in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Einigen gelang noch die Ausreise – viele wurden ermordet.

Der Arbeitskreis Erinnerungsgang organisiert die Veranstaltung bis heute. Seit 2005 übernimmt jährlich eine Oldenburger Schule die Schirmherrschaft des Erinnerungsgangs und unterstützt den Arbeitskreis bei der Organisation. Mit ihren Gästen sprach Ria Glaue, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtmuseum Oldenburg, über Geschichte und Bedeutung dieses besonderen Formats der Erinnerungskultur, die in Deutschland in der Form einzigartig ist. 

Die Veranstaltung fand im Vortragssaal der Landesbibliothek (Pferdemarkt 15) statt.

Montag, 5. September: Von Drulak bis Wegner - Eine neue Ära des VfB Oldenburg!?

Zu Gast: VfB-Präsident Wolfgang Sidka

Ein Littbarski vom Donnerschwee, der Maradonna des Ostens, ein Sprung in den Stau und Mikrofone am Schlüsselloch der Spielerkabine: Die goldenen Jahre des VfB Oldenburg von 1988 bis 1992 sind gefüllt mit Geschichten und Anekdoten, mit Namen wie Baumgart, Berster, Assauer und: Wolfgang Sidka. Im April 2021, 28 Jahre nach seinem Abschied als Spieler und Trainer in Oldenburg, trat Wolfgang Sidka das Amt des VfB-Präsidenten an.

Im Gespräch mit dem Leiter des Stadtmuseums, Dr. Steffen Wiegmann, ging es um die Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft des VfB Oldenburg, die Debatte um ein neues Stadion und die Frage, ob eine neue goldene Ära des VfB begründet werden kann.

Die Veranstaltung fand im Vortragsraum des PFL statt.

Dienstag, 31. Mai 2022: Fahrradstadt Oldenburg? Szenarien aus Vergangenheit und Zukunft

Zu Gast: Frank Glanert, Fahrradenthusiast, Projektingenieur und Blogger aus Oldenburg/Varel

Was macht eine Stadt zur „Fahrradstadt“? Die Fahrradgeschichte Oldenburgs begann in den 1880er Jahren mit ersten Vereinsgründungen und vielen umtriebigen Enthusiasten für das neue Fortbewegungsmittel. Seit über 140 Jahren gehören Radrennsport, Fahrradhandel und Zweiradkultur zu Oldenburg und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern. Aber wie muss sich eine Stadt weiterentwickeln, um heute und in Zukunft eine „Fahrradstadt“ zu sein? Claudius Mertins, wissenschaftlicher Volontär am Stadtmuseum sprach mit Frank Glanert über um die Geschichte und Zukunft von Oldenburg als „Fahrradstadt“.

Die Veranstaltung fand in der Alten Maschinenhalle am Pferdemarkt (ehemals Bauwerkhalle) statt.

Donnerstag, 28. April 2022: Dekoloniale Perspektiven – Chancen für eine neue Erinnerungskultur in Oldenburg

Zu Gast: Lena Nzume Aktivistin, Politikerin (Bündnis 90/Grüne) und Mitinitiatorin Arbeitskreises „Koloniale Kontinuitäten in Oldenburg“ und Wissenschaftler und Aktivist Malte Kleinschmidt

Die Beschäftigung mit dem Thema des neuzeitlichen Kolonialismus geschieht meist in Form von Vergangenheitsbewältigung. Nicht ohne Grund, denn mit den Unabhängigkeitserklärungen vieler ehemals kolonisierter Länder in den 1960er Jahren schien eine Epoche zu Ende zu gehen. Was also hat eine Stadt wie Oldenburg im Jahr 2022 mit Kolonialismus zu tun? Alexander Duschek, wissenschaftlicher Volontär am Stadtmuseum, sprach mit den Gästen über die koloniale Vergangenheit Oldenburgs, die Verbindung von Kolonialismus und Rassismus damals wie heute sowie das Fortbestehen kolonialer Strukturen bis in die Gegenwart.

Die Veranstaltung fand in der Flänzburch statt.

Dienstag, 22. März 2022: Sinti und Roma in Oldenburg – ein Kampf für Sichtbarkeit, Teilhabe und Erinnerung

Zu Gast: Christel Schwarz vom Maro Kher-Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg und Patrick Schwarz vom Anna Schwarz Haus e.V. 

Von der Stigmatisierung und gesellschaftlichen Ächtung, bis hin zur systematischen Verfolgung, Deportation und Ermordung im Nationalsozialismus sind Sinti und Roma auch heute noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Als zentrale Ansprechpartner unterstützen Christel und Patrick Schwarz betroffene Sinti und Roma in ihren Anliegen und Problemen und engagieren sich seit vielen Jahren für die Präsenz und Gleichbehandlung im öffentlichen Leben der Stadt. Darüber hinaus pflegen und erhalten sie das Andenken an Anna Schwarz, der Namenspatin des Kulturhauses, und anderer Opfer der NS-Diktatur. Im Gespräch berichteten die beiden Gäste Wissenswertes aus ihrem Arbeitsalltag und von ihren täglichen Herausforderungen. Sie liefernte Einblicke in eine Lebensrealität, die sowohl in der Geschichtsschreibung als auch im gegenwärtigen Selbstverständnis der Stadt viel zu lange Zeit vernachlässigt wurde.

Die Veranstaltung fand im Hauptfoyer des Staatstheaters statt und wurde vom Lokalsender Oeins aufgezeichnet. 

Dienstag, 22. Februar 2022: Vom enfant terrible zur anerkannten Forschungseinrichtung - die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Zu Gast: Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Carl von Ossietzky Universität und Gerhard Harms, von 1974 bis 2005 Pressesprecher der Hochschule und Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation

In der Tradition ihres Namensgebers Carl von Ossietzky bekennt die Universität Oldenburg sich zu einer transparenten Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung. Doch der Weg zu diesem bedeutungsvollen Namen war lang und konfliktreich. Warum die Uni zwar gewollt war, aber zunächst wenig geliebt wurde, warum die Namensgebung über 17 Jahre so schwierig war, vor welchen Herausforderungen die Uni heute steht, welche Ziele sie sich für die nächsten Jahre setzt und was Corona für den Hochschulbetrieb bedeutet – darüber sprach die Fördervereinsvorsitzende des Stadtmuseums Inge von Danckelman mit den Podiumsgästen.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtmuseums Oldenburg und des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums. 

Die Veranstaltung fand im Studio der Kulturetage, Bahnhofstraße 11 statt und wurde vom Lokalsender Oeins aufgezeichnet. Der Link wird hier nach Veröffentlichung der Sendung bereit gestellt. 

Dienstag, 25. Januar 2022: Erinnerungskultur im öffentlichen Raum

Zu Gast: Dietmar Schütz, Vorsitzender der Oldenburger Bürgerstiftung

Mit dem Projekt „Erinnerungszeichen – Erinnern auf Augenhöhe!“ ist die Oldenburger Bürgerstiftung als zivilgesellschaftliches Organ Initiatorin einer Form des öffentlichen Erinnerns, das durch Spenden finanziert und in der Zusammenarbeit mit Werkstattfilm und der Stadt realisiert wird: An einstigen Wohnorten von Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, wurden sieben sogenannte Erinnerungszeichen installiert. Weitere sollen folgen. Im gemeinsamen Gespräch diskutierten Dietmar Schuetz und Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann über Erinnerungskultur in Oldenburg, über deren politische Dimension und über die Botschaften, die in der Errichtung von Erinnerungszeichen liegen: Wer erinnert? Wer wird erinnert? Wem wird das Erinnern gezeigt? Und in welcher Form werden die Oldenburgerinnen und Oldenburger an der Form des Erinnerns beteiligt?

Die Veranstaltung fand in der Staustraße 16/Ecke Ritterstraße (ehemals Photo Dose) statt.

Donnerstag, 28. Oktober 2021: Kultur für alle?

Zu Gast: Mathilda Kochan, Kulturaktivistin, Mitgründerin des Theaterkollektivs „Die Loge“ und Vorstandsmitglied der Creative Mass Oldenburg und Bernt Wach, Geschäftsführer der Kulturetage und Vorsitzender des Landesverbandes Soziokultur Niedersachsen

"Kultur für Alle" forderte der bekannte Kulturpolitiker und langjährige Frankfurter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann 1979 in einem Aufsatz und legte damit den Grundstein für einen Begriff kultureller Teilhabe, der die Kulturpolitik der letzten 32 Jahre entscheidend prägte. Seitdem sind neue Herausforderungen hinzugekommen. Unsere Gesellschaft ist diverser und älter, aber zunehmend auch digitaler geworden. Wurden die Rahmenbedingungen und die kulturelle Infrastruktur in Oldenburg danach ausgerichtet? Ist Kultur für alle möglich?

Im Gespräch mit Inge von Danckelman, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums stellten sich die Gäste diesen Fragen.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtmuseums Oldenburg und des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums. 

Die Veranstaltung fand in der Flänzburch, Friedensplatz 2 statt und wurde vom Lokalsender Oeins aufgezeichnet.

Mittwoch, 22. September 2021: Geschichte freilegen und vermitteln oder wie der Heidenwall ins Stadtmuseum kommt

Zu Gast: Archäologin Dr. Jana Esther Fries, Leiterin des Regionalreferats Oldenburg der Abteilung Archäologie im Nds. Landesamt für Denkmalpflege

Der sogenannte Heidenwall, eine mittelalterliche Ringwallanlage, wurde 2007 im Zuge von Erschließungsmaßnahmen eines Gewerbegebietes im Osten von Oldenburg entdeckt und freigelegt. Schnell war klar, dass es sich bei dem Fund um ein außergewöhnlich gut erhaltenes Bodendenkmal mit hoher historischer Aussagekraft handelte. Insbesondere, weil sich die geläufige Theorie zur Namensgebung der Stadt auf das Oldenburger Schloss, die Aldenburg (Alte Burg), bezog und durch den Fund dieser älteren Burg in Frage gestellt werden musste.

Dr. Jana Esther Fries und Ria Glaue, im Stadtmuseum für die neue stadtgeschichtliche Ausstellung zuständig, sprachen über die Situation der Oldenburgischen Stadtarchäologie und die Bedeutung neuer Funde und Befunde für die Stadtgeschichte. Außerdem ging es um die wissenschaftlichen Anforderungen an die Rekonstruktion und die Vermittlungsziele der musealen Präsentation des Heidenwalls .

Dienstag, 17. August 2021: Die Stadt gestalten – Graffiti und Street Art in Oldenburg

Zu Gast: Sebastian von Zeberg und Renke Harms, Künstler und Sprüher aus Oldenburg, Die Jungs Wandgestaltung

Graffiti und Street Art sind schon längst nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Sie sind zum Symbol für Urbanität geworden und haben sich schon lange von ihrem Image als Ausdruck von Vandalismus emanzipiert. Doch Farbe ist vergänglich und es stellt sich zunehmend die Frage, ob Street-Art aufbewahrt werden soll und welche Möglichkeiten es gibt. Dr. Steffen Wiegmann, Leiter des Stadtmuseums spricht mit Sebastian von Zeberg und Renke Harms über ihre Projekte, die Zukunft des vermutlich ersten Graffito der Stadt, das kürzlich an der Eisenbahnbrücke am Pferdemarkt wiederentdeckt wurde und darüber, wie Graffiti und Street-Art Oldenburg verändern.

Die Veranstaltung fand im Projektraum des Stadtmuseums in der Langen Straße 74 statt und wurde aufgezeichnet.

 

Mittwoch, 21. Juli 2021: Zwei Museen – zwei Wege in die Zukunft. Das Stadtmuseum Oldenburg und das Landesmuseum Bremen erfinden sich neu

Zu Gast: Prof. Dr. Anna Greve, Direktorin des Focke Museums – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Oldenburg macht sich auf den Weg, das Stadtmuseum zu modernisieren und die Ausrichtung des Hauses zu verändern. Die Stadt ist damit in guter Gesellschaft, denn auch andere Städte arbeiten an neuen Konzepten. Allen gemeinsam ist die Absicht, die Museen stärker zu öffnen und sie zu einem Ort des gesellschaftlichen Austauschs und der Begegnung zu entwickeln. So zum Beispiel auch das Focke Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, das ebenfalls dabei ist, sich neu auszurichten. Was liegt also näher, als dass sich die beiden Museumsmachenden über ihre Konzeptionen, ihre Ziele und ihre Arbeit austauschen, dachte sich der Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums und initiierte im Rahmen des Veranstaltungsformates "OL verändern | OL erinnern" einen Gesprächsabend mit Prof. Dr. Anna Greve und Dr. Steffen Wiegmann, moderiert von Inge von Danckelman, Vorsitzende des Fördervereins.

Die Veranstaltung fand im Projektraum des Stadtmuseums in der Langen Straße 74 statt und wurde vom Lokalsender Oldenburg 1 aufgezeichnet.

Mittwoch, 30. Juni 2021: Stadterneuerung rund ums SMO

Zu Gast: Alexis Angelis, Architekt, geschäftsführender Gesellschafter bei Angelis & Partner Architekten, Gründer der NEU_FUNDLAND Projektentwicklung

Das neue Stadtmuseum ist nicht das einzige anstehende große Bauprojekt in der nördlichen Innenstadt. Auch in seiner Nachbarschaft und im Bahnhofsviertel wird geplant (Öffentliche Versicherung), gebaut (Drei Höfe) und eröffnet, so wie kürzlich das Core in der Heiligengeiststraße. Das Stadtbild wird sich wandeln, aber wohin? Im Gespräch mit Alexis Angelis geht es um seine Zukunftsvisionen, um Stadtentwicklungsplanung in Oldenburg und die Idee von „Sharing Economy“, aber auch um die Meinung des Publikums: Welche Visionen haben Oldenburgerinnen und Oldenburger für ein erneuertes Oldenburg?

Diese Veranstaltung fand zum ersten Mal als Präsenzveranstaltung im Projektraum des Stadtmuseums statt.

Mittwoch, 2. Juni 2021: Hinter der Fassade

Zu Gast: Architekt Dennes Janßen vom Architekturbüro JES

Viele kennen die Entwürfe für das neue Stadtmuseum bereits. Doch wie sieht es hinter der Fassade aus? Bei einer interaktiven Live-Führung durch das 3-D-Modell mit dem Architekten Dennes Janßen erhalten die Teilnehmenden Einblicke in die neuen Räumlichkeiten. Im gemeinsamen Gespräch geht es außerdem um die Herausforderungen eines Museumsgebäudes an dieser Stelle und um die Ideen hinter dem Entwurf.

Wir haben diese Veranstaltung aufgezeichnet:

Mittwoch, 5. Mai 2021: Zeit für was Neues

Zu Gast: Michael Hagemeister von Raum auf Zeit

Die Oldenburger Innenstadt von heute: charmant, vielseitig, atmosphärisch, modern … aber immer häufiger fallen leerstehende Ladengeschäfte ins Auge, die über einen längeren Zeitraum ungenutzt bleiben; und das nicht erst durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Einzelhandel. Wie kann dieses Phänomen also bewertet werden? Als Problem, weil der frühere Zustand als Idealvorstellung gilt oder als Chance für eine neue Phase in der Entwicklung der Innenstadt?

Wir haben diese Veranstaltung aufgezeichnet:

Mittwoch, 14. April 2021: Wie Stadt und Museum erinnern

Zu Gast: Mareike Witkowski vom Institut für Geschichte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie ist Historikerin und Herausgeberin des Sammelbandes "Oldenburger Erinnerungsorte: Vom Schloss bis zur Hölle des Nordens, von Graf Anton Günther bis Horst Janssen"

Wir haben die Veranstaltung aufgezeichnet:

Mittwoch, 10. März 2021: Stadt und Museum gemeinsam gestalten

Inge von Danckelman, erste Vorsitzende des Vereins Freunde und Förderer des Stadtmuseums Oldenburg, im Gespräch mit Peter Gneuß. Er koordiniert bei der Stadtverwaltung die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und betreut die Partizipationsplattform der Stadt.

Mittwoch, 17. Februar 2021: Oldenburg und Stadtmuseum digital erleben

Zu Gast: Friederike Hackmann, sie leitet bei der Stadt Oldenburg das Civic Data Lab als Teil des Forschungsprojekts „Digitale Lernlabore“.

Mittwoch, 27. Januar 2021: Kunst in der Krise – Programm Neue Konturen

Zu Gast: Sven Müller und Hauke Beck vom Künstlerkollektiv „The Hidden Art Project“