Der Museumsgarten: Einladung zum Kunstspaziergang

Der Garten des Stadtmuseums lädt zu einem Kunstspaziergang im Freien ein, bei dem es vielfältige Skulpturen, Plastiken und historische Objekte zu entdecken gibt. Im 800 Quadratmeter großen Museumsgarten sind historische Objekte der Stadtgeschichte sowie Werke regionaler Künstlerinnen und Künstler versammelt.

Historische Objekte

Ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk, das noch aus der ursprünglichen Gartenanlage des Museumsgründers Theodor Francksen (1876-1914) stammt, ist die dekorreich verzierte Grotte, die sich in einer Nische einer der historischen Villen befindet. Sie wurde 1912 nach Entwürfen der Bremer Architekten Friedrich Wellermann und Paul Frölich angelegt. Die Grotte ist konzipiert als Kosmos im Kleinen, in dem die Natur kultiviert und durch Kunst überhöht wird. Weitere historische Objekte sind die Vogeltränke aus rotem Sandstein des Bremer Künstlers Ernst Gorsemann (1886-1960), die Pyramiden aus eisernen Kanonenkugeln mit einem Kanonenrohr aus dem 17. Jahrhundert, der Mühlstein aus einer Ammerländer Mühle (um 1800), die Kirchturmbekrönung der Lambertikirche (um 1875) sowie die Vogeltränke aus Marmor, die nach einem Entwurf von Adolf Rauchheld um 1904 angefertigt wurde.

Skulpturen und Plastiken

Die Landart-Künstlerin Insa Winkler (geboren 1960) hat die organisch anmutende Werkgruppe „Rocharda“ aus verzinktem Stahl geformt. Der in Worpswede lebende Bildhauer Waldemar Otto (geboren 1929) zeigt in seiner überlebensgroßen Bronze „Adam“ eine überraschende Interpretation der biblischen Figur auf. Die in Schleswig-Holstein lebende Künstlerin Louise Christine Thiele (geboren 1941) fertigte aus V2 A-Stahl einen spannungsvollen „Phönix“. In der Eisenplastik „Der einsame Soldat“ des Moordorfer Künstlers Butjatha (geboren 1944) klingt symbolisch die Sehnsucht nach einer friedvollen Welt an. Der Oldenburger Bildhauer Udo Reimann (geboren 1939) hat seine Skulptur „Hommage à Carrara“ den bekannten italienischen Steinbrüchen in der Toskana gewidmet. Die Bildhauerin Hede Bühl (geboren 1940) hat aus rotem Dolomit die monumentale Skulptur „Kopf“ geschaffen. Von der Bildhauerin Anna Maria Strackerjan (1919-1980) stammt die Bronzeplastik „Hahn“.

Kunstwerke im Außenraum

Im weiteren Außenraum des Museumskomplexes befindet sich im Vorgarten der Theodor-Francksen-Villa das „Kreuzstück“ aus Stahl des Paderborner Bildhauers Wilfried Hagebölling (geboren 1941). Im Eingangsbereich des Stadtmuseums begegnet man der monumentalen Bronzeplastik „Mann aus der Enge heraustretend“ des Worpsweder Bildhauers Waldemar Otto (geboren 1929). Dieses eindringliche Kunstwerk aus dem Jahr 1980 spiegelt symbolisch die besondere Fähigkeit des Menschen wider, Kraft seines Geistes neue Horizonte zu gewinnen. Ein ganz besonderes Kunstwerk lässt sich erst in der abendlichen Dämmerung erleben. Dann erstrahlt an der Außenfassade des Stadtmuseums in blauem Licht die Neonskulptur „3 murs, 2 angles, 1 droite“ des französischen Künstlers François Morellet (1926-2016).

Eine ausführliche Broschüre zur „Kunst im Museumsgarten“ ist für 2 Euro an der Museumskasse erhältlich.